SVG!!!
"mal ganz fern und mal ganz nah...
...und nicht immer geradeaus"

5. Sonntagsradtour von Apricus e.V.

10.09.2006

Unterwegs im Panketal: Auf dem Pankeradweg nach Bernau

Fast pünktlich gegen 10 Uhr trafen sich sechs Radwillige am schönen Sonntagmorgen an der Schönhauser Allee zur 5. Sonntagsradtour in diesem Jahr. „Immer an der Panke lang" - so lautete das Motto der Radtour. Die Panke - slawisch „Wasserlauf mit Strudeln", die allerdings im Laufe der Zeit wegbegradigt worden sind - ist trotzdem ein schönes Flüsschen geblieben, 27 km lang, entspringt im Norden von Berlin bei Bernau und mündet am Nordhafen in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Neben der Panke schlängelt sich der Pankeradweg von Pankow bis Bernau, dem wir nun (fast willenlos) folgen wollten.

Zunächst fuhren wir über ein paar grüne „Schleichwege" zum Schlosspark Pankow bzw. Niederschönhausen, wo wir dann erstmals auf die Panke trafen. Von dort ging es durch den schönen, von Lenné gestalteten Park über ein paar Pankower Sträßchen zur Autobahnzufahrt und nun am Uferweg immer an der Panke lang. Das ist dann auch schon der Wermutstropfen des Pankeradweges: so idyllisch und abwechslungsreich er auch zumeist sein mag, die Geräusche der Autobahn erreichen immer wieder das stadtgeräuschgeplagte Ohr des Radlers... Vorbei an Fischteichen, Kleingärten, alten Fabrikgebäuden und über Berlin-Blankenburg erreichten wir alsbald das NSG Karower Fischteiche.

In diesem ca. 130 ha großen Gebiet der Pankeniederung wurde bis zur Jahrhundertwende Torf abgebaut. Die vier entstandenen großen Teiche wurden mit ihren Uferzonen, Wiesen und Wäldern 1994 zum NSG erklärt und bilden heute das bedeutendste Brutgebiet für Wasservögel im Norden Berlins. Hier machten wir einen Moment Pause und wollten auf den einst vorhandenen Aussichtsplattformen den Blick über die Teiche schweifen lassen, allerdings gab es die zum Teil aus Sicherheitsgründen momentan nicht mehr... Weiter an Karow-Nord und dem S-Bahnhof Buch vorbei radelten wir nun durch den Bucher Schlosspark, immer die Panke an unserer rechten Seite... Über Röntgental folgten wir dem Pankeradweg, nun als Teil des Fernradweges Berlin-Usedom ausgeschildert, auf relativ frisch geteerten Radwegen durch Wald und Wiesen bis Bernau.

Bernau, eine alte märkische Stadt, die der Überlieferung nach aus einer Krugwirtschaft an der Panke hervorging, ist wohl Albrecht dem Bären zu verdanken, der nach der Jagd in der Gegend noch einkehrte und von dem Bier, welches er eingeschenkt bekam, so angetan war, dass er die Gründung einer Stadt an gleicher Stelle befahl... So wurde Bernau in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet und auch das Bernauer Schwarzbier kann noch heute getrunken werden... Bevor wir den mittelalterlichen Spuren Bernaus folgten, legten wir erst eine Mittagspause ein, die wir in einem alten Fachwerkhaus von 1762 direkt an der Stadtmauer gut verbrachten... Apropos Stadtmauer, an der 700 Jahre alten , ca. 1,5 km langen, fast vollständig aus dem 13. Jh. erhaltenen Bernauer Stadtmauer ließ es sich nun gut entlangschlendern. Einst war sie mal durchgängig 8 Meter hoch, mit 42 Weichhäusern und drei Stadttoren und vermittelte mit vorgelagerten Wällen und Gräben (gespeist mit Wasser aus der Panke) einen Eindruck der Standhaftigkeit Bernaus. Ein Abstecher in die sehenswerte Kirche „Sankt Marien“ aus dem 16. Jh. mit seltenem Flügelschnitzaltar aus der Schule Kranachs des Älteren mit wechselnden Bildtafeln lohnte sich. Am Pulverturm angelangt folgte nun allerdings ein Abstecher in die Moderne, ins Intermedia-Arts-Museum oder dem Wolf-Kahlen-Museum zu Bernau. Hier waren Video- und andere Kunstwerke des Medienpioniers zu bestaunen, die allerdings z.T. recht gewöhnungsbedürftig waren und wohl nicht den Geschmack jedes Besuchers treffen werden.

Nach einem leckeren Eis sagten wir Bernau adé; die Panke endet hinter Bernau, aber wir waren noch nicht am Ende unserer Tour: deshalb ging es nun noch ein Stück weiter zum Liebnitz- und Wandlitzsee. Am Liebnitzsee, einem der saubersten Seen Brandenburgs, legten wir noch eine Pause mit Gelegenheit zum „Abbaden" ein, was auch einige Badebehoste und Taucherbrillenbesitzer von uns nutzten... Ja, und zum Schluss gab es dann - wie in der Ausschreibung angekündigt - noch den Sonnenuntergang über den Wandlitzsee, mit der Möglichkeit, einen letzten verklärten Blick über das Wasser und seine Gedanken an den letzten, nun fast vergangenen Sommer, schweifen zu lassen... Schweren Herzens verabschiedeten wir uns vom sonnendurchfluteten Tag und ließen mit ca. 50 km in den Beinen uns mit der Bahn zurück nach Berlin bringen.

Anke Meißner

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